Ver­kaufs­psy­cho­lo­gie: 7 Tipps und Tricks für den Vertrieb

Jeder Ver­triebs­mit­ar­bei­ter und Mar­keter weiss, dass Kauf­ent­schei­dun­gen nur sel­ten ratio­nal getrof­fen wer­den. Oft­mals spielt das soge­nann­te Bauch­ge­fühl poten­zi­el­ler Kun­den eine viel grös­se­re Rol­le, wenn es dar­um geht, Pro­duk­te und Dienst­leis­tun­gen erfolg­reich zu vermarkten.

In die­sem Blog­bei­trag stel­len wir Ihnen sie­ben prak­ti­sche Tipps und Tricks aus der Ver­kaufs­psy­cho­lo­gie vor, mit denen auch Sie Ihre B2B-​Kunden zukünf­tig leich­ter von Ihrem Ange­bot über­zeu­gen können.

War­um Ver­kaufs­psy­cho­lo­gie im B2B so wich­tig ist

Die Ver­kaufs­psy­cho­lo­gie bzw. Ver­triebs­psy­cho­lo­gie ist ein Teil­ge­biet der Ange­wand­ten Psy­cho­lo­gie und unter­sucht, wel­che Fak­to­ren dazu bei­tra­gen, poten­zi­el­le Kun­den zum Kauf zu bewegen.

Kun­den zu über­zeu­gen, ohne dabei auf­dring­lich zu wir­ken, ist ein schma­ler Grat. Die Prin­zi­pi­en der Ver­kaufs­psy­cho­lo­gie hel­fen dabei, bes­ser zu ver­ste­hen, was Ihre Kun­den emo­tio­nal antreibt. Jeder Ver­trieb­ler im B2B-​Sales soll­te daher wenigs­tens mit den Grund­la­gen der Ver­triebs­psy­cho­lo­gie ver­traut sein. Denn Kun­den­ent­schei­dun­gen zu len­ken ist Ihre Auf­ga­be, Abschlüs­se sind der Lohn Ihrer Arbeit.

7 Tipps für die erfolg­rei­che Vertriebspsychologie 

Die Bedürf­nis­se der eige­nen Ziel­grup­pe genau­es­tens zu ken­nen ist das A und O im Ver­kauf. Eben­so ent­schei­dend ist es aber die unter­be­wuss­ten Moti­ve poten­zi­el­ler Kun­den zu ver­ste­hen. Die Ver­kaufs­psy­cho­lo­gie bie­tet dazu eine Viel­zahl von Anhalts­punk­ten. Die wich­tigs­ten sie­ben Erfolgs­fak­to­ren haben wir hier für Sie zusammengestellt:

Tipp 1: Sympathie

Bei jeder Art von Ver­kaufs­ge­spräch ist Sym­pa­thie der ent­schei­den­de Erfolgs­fak­tor. Wir fin­den Men­schen sym­pa­thisch, die uns zum einen ähn­lich sind und die uns zum ande­ren das Gefühl geben, gemocht zu werden.

Freund­lich­keit und klei­ne Kom­pli­men­te sind ein guter Anfang. Ach­ten Sie aber dar­auf, dass Sie authen­tisch blei­ben. Die meis­ten Men­schen haben ein fei­nes Gespür für fal­sche Freund­lich­keit. Zei­gen Sie statt­des­sen ech­tes Inter­es­se, hören Sie Ihrem Gesprächs­part­ner auf­merk­sam zu und gehen Sie indi­vi­du­ell auf die Bedürf­nis­se Ihres Gegen­übers ein. Auch bei Kom­pli­men­ten soll­ten Sie es nicht über­trei­ben, Sie kön­nen jedoch beto­nen, wie sehr Sie die Zusam­men­ar­beit mit Ihrem Kun­den schät­zen oder sich für ein kon­struk­ti­ves Gespräch bedan­ken. Dar­über hin­aus soll­ten Sie in Ver­kaufs­ge­sprä­chen unbe­dingt auf eine posi­ti­ve Wort­wahl ach­ten und auf offe­ne Fra­gen (W‑Fragen) set­zen.

Zusätz­li­che Sym­pa­thie bringt das Beto­nen von Gemein­sam­kei­ten. Dies kann auf direk­ter und indi­rek­ter Ebe­ne erfol­gen. Auf der indi­rek­ten Ebe­ne pro­fi­tie­ren Ver­triebs­mit­ar­bei­ter bei­spiels­wei­se davon, wenn Sie die eige­ne Klei­dung, auf die ihrer Kun­den abstim­men. Auch ein aus­ge­wo­ge­ner Augen­kon­takt und eine mass­vol­le Spie­ge­lung der Mimik und Ges­tik des Gegen­übers för­dern die Ver­bun­den­heit und das Ver­trau­en. Auf der direk­ten Ebe­ne kön­nen Ver­käu­fer zum Bei­spiel Ähn­lich­kei­ten wie den­sel­ben Wohn­ort, das glei­che Hob­by oder ande­re gemein­sa­me Vor­lie­ben ansprechen.

Tipp 2: Social Proof

Men­schen sind sozia­le Wesen. Auch beim Kauf von Pro­duk­ten und Dienst­leis­tun­gen ori­en­tie­ren wir uns am Ver­hal­ten und den Mei­nun­gen ande­rer. Sie kön­nen die­se Tat­sa­che aus der Ver­kaufs­psy­cho­lo­gie für sich nut­zen, indem Sie bei­spiels­wei­se auf Best­sel­ler hin­wei­sen oder indem Sie Erfolgs­ge­schich­ten ande­rer Kun­den beto­nen.

Wei­ter­emp­feh­lun­gen zufrie­de­ner Bestands­kun­den oder posi­ti­ve Bewer­tun­gen auf Ihrer Web­site oder auf Ihren Social-​Media-​Kanälen sind wei­te­re Mög­lich­kei­ten, das Prin­zip der sozia­len Bewährt­heit («Social Pro­of») gewinn­brin­gend für Ihr Ange­bot zu nutzen.

Tipp 3: Verknappung

Die künst­li­che Ver­knap­pung ist eine wei­te­re sehr belieb­te Metho­de aus der Ver­triebs­psy­cho­lo­gie, wenn es um die Ver­kaufs­för­de­rung geht. Indem Sie dar­auf hin­wei­sen, dass ein Ange­bot zeit­lich begrenzt oder nur noch in limi­tier­ter Stück­zahl erhält­lich ist, erzeu­gen Sie bei poten­zi­el­len Kun­den das Bedürf­nis schnell zu han­deln. Kein Kun­de ver­passt ger­ne eine ein­ma­li­ge Gele­gen­heit. Eine ein­ge­schränk­te Ver­füg­bar­keit von Pro­duk­ten und Dienst­leis­tun­gen führt somit häu­fig zu einer erhöh­ten Kaufbereitschaft.

Tipp 4: Gegenseitigkeit

Klei­ne Geschen­ke, Gra­tis­pro­ben oder auch Ein­la­dun­gen zu Ver­an­stal­tun­gen erzeu­gen bei poten­zi­el­len Kun­den nicht nur das Gefühl wert­ge­schätzt zu wer­den, sie erzeu­gen bei Ihren Kun­den auch den Wunsch sich zu revan­chie­ren. Die­ses Prin­zip der Gegen­sei­tig­keit nennt man in der Ver­kaufs­psy­cho­lo­gie auch Rezi­pro­zi­tät.

Natür­lich soll­ten Sie für Ihre Gefäl­lig­kei­ten kei­ne Gegen­leis­tung erwar­ten, denn dies erzeugt Druck und könn­te sich dann eher kon­tra­pro­duk­tiv auf Ihren Ver­kaufs­er­folg auswirken.

Tipp 5: Expertise

Um eine Ver­trau­ens­ba­sis zu Kun­den auf­zu­bau­en, ist es uner­läss­lich, dass Ver­trieb­ler auf ihrem Gebiet über ein brei­tes Fach­wis­sen ver­fü­gen. Ins­be­son­de­re im tech­ni­schen Ver­trieb respek­ti­ve bei der Ver­mark­tung hoch­kom­ple­xer Pro­duk­te und Dienst­leis­tun­gen soll­ten Ver­käu­fer sat­tel­fest sein, wenn es um tech­ni­sche Daten, Funk­tio­nen und die all­ge­mei­nen Vor­tei­le ihres Ange­bots geht.

Ihre Exper­ti­se brin­gen Sie am bes­ten mit Sto­rytel­ling zum Aus­druck, indem Sie anhand von Anwen­dungs­bei­spie­len und Erfolgs­ge­schich­ten den Mehr­wert Ihres Ange­bots betonen.

Ein gepfleg­tes Erschei­nungs­bild, ange­mes­se­ne Klei­dung, ein selbst­si­che­res Auf­tre­ten und eine freund­li­che Mimik und Ges­tik sor­gen zusätz­lich dafür, dass Sie von Ihrem Gegen­über als ver­trau­ens­wür­dig wahr­ge­nom­men werden.

Tipp 6: Kontrasteffekt

Beim soge­nann­ten Kon­trast­ef­fekt wird zuerst das teu­ers­te Pro­dukt ver­kauft. In Rela­ti­on zum zuerst ver­kauf­ten Pro­dukt fal­len Kun­den nach­fol­gen­de Kauf­ent­schei­dun­gen deut­lich leich­ter, da sie im Ver­gleich als güns­ti­ger wahr­ge­nom­men werden.

Tipp 7: Overchoice-Effekt

In einer hoch­kom­ple­xen Welt müs­sen wir per­ma­nent Ent­schei­dun­gen tref­fen und oft­mals sehen wir uns mit zu vie­len Wahl­mög­lich­kei­ten kon­fron­tiert. Die­se Form der Über­for­de­rung kennt man in der Ver­kaufs­psy­cho­lo­gie als Overchoice-​Effekt oder auch als Ent­schei­dungs­mü­dig­keit («Decis­i­on Fati­gue»). Wer­den dem Kun­den beim Ver­kauf zu vie­le Optio­nen prä­sen­tiert, hat dies dem­zu­fol­ge einen kon­tra­pro­duk­ti­ven Effekt: Der Kun­de fühlt sich über­for­dert und kauft am Ende gar nichts.

Des­halb ist es wich­tig, dass Ver­trieb­ler ihren Kun­den nicht zu vie­le Wahl­mög­lich­kei­ten offe­rie­ren. In der Regel genü­gen zwei bis drei Optio­nen. Beson­ders im Ver­kaufs­ge­spräch haben Sie als Ver­trieb­ler die Chan­ce mehr über die Bedürf­nis­se Ihrer Kun­den in Erfah­rung zu brin­gen. So kön­nen Sie bereits eine Vor­auswahl tref­fen, die genau auf die indi­vi­du­el­len Wün­sche Ihrer Kun­den zuge­schnit­ten ist.

Fazit

Die Ver­triebs­psy­cho­lo­gie bie­tet eine Viel­zahl an Metho­den die Ver­mark­tung von Pro­duk­ten und Dienst­leis­tun­gen zu ver­bes­sern. Selbst­ver­ständ­lich geht es dabei nicht dar­um, Kun­den mit unmo­ra­li­schen Tricks unter Druck zu set­zen. Viel­mehr geht es dar­um, die unter­be­wuss­ten Moti­ve von Kun­den bes­ser zu ver­ste­hen. Nur so kön­nen Sie Ihr Ange­bot opti­mie­ren und die­ses anschlie­ßend so kom­mu­ni­zie­ren, dass sie die Kauf­ent­schei­dun­gen Ihrer Kun­den posi­tiv beein­flus­sen.

Auch inter­es­sant: Ben­ja­min Dau zum The­ma “Gut ver­kau­fen ler­nen: So gewinnst du Kun­den mit Gefühl”

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